Vornerweg: Gratulation an Sportschule Streib für die Meisterschaft !
Edit 15.09.21: Bevor wir zur eigentlichen Reportage übergehen, gratulieren wir der Sportschule Streib für den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Näheres hat der Wiesbadener Kurier zusammengefasst (für externe Links übernehmen wir keine Haftung). Nun viel Spaß mit dem Interview.
Interview mit Waldemar „Wowa“ Streib
In unserem ersten Beitrag der Serie „Menschen und Technologie“ möchten wir euch einen Profisportler vorstellen, der sein Leben dem Ringen gewidmet hat. Waldemar „Wowa“ Streib erzählt uns über den Sport, über Erfolg und auch über Technologie.
Hallo Wowa. Kannst Du unseren Lesern etwas über dich erzählen ?
Mit 9 Jahren bin ich zusammen mit meiner Familie von Karaganda nach Mecklenburg Vorpommern an die Ostsee gezogen, ich weiß nicht mehr warum (lacht). Wir haben schon als Kinder in Kasachstan gerungen, mein Vater war ein Meister-Ringer in der UDSSR, uns wurde das Ringen quasi in die Wiege gelegt. Auch andere Familienmitglieder waren Ringer.
Nach einer kurzen Gewöhnungsphase haben wir auch in Deutschland mit dem Ringen begonnen. Dann habe ich mit 17 Jahren angefangen in der 1. Bundesliga zu ringen, nebenbei habe ich eine Ausbildung als KFZ Mechatroniker abgeschlossen, auch wenn ich im Anschluss nicht als solcher gearbeitet habe.
„Der erste Erfolg ist, an deinem eigenen Erfolg zu arbeiten“
Wowa Streib, Ringer
Ich habe durch Sponsoren und den Einnahmen aus Ring-Wettkämpfen meinen Unterhalt verdient, und zwar zuerst in Rostock. Danach hatte ich viele Stationen in ganz Deutschland, u.a. in Nordrhein-Westfalen, Bayern, im Erzgebirge. Seit über sieben Jahren bin ich selbstständig mit meiner Sportschule, die sich aktuell im Stadtteil Klarenthal in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden befindet.
Wie würdest du Erfolg definieren
Erfolg heißt erstmal: Arbeiten! Der erste Erfolg ist also, an deinem eigenen Erfolg zu arbeiten. Denn das bedeutet, dass deine Motivation dich dazu führt, alles aus dir heraus zu holen und etwas in Gang zu setzen, um an deinen persönlichen Zielen zu arbeiten.
Im Sport ist der Erfolg der erste Platz, oder daß Du im geschäftlichen Sinne „nach oben“ kommst. Weiterhin bedeutet Erfolg aus der Sportler Perspektive, unverletzt an die Spitze zu kommen.
Warst du denn jemals ernsthaft verletzt?
Bis zum 27. Lebensjahr kannte ich kaum Verletzungen. Doch dann habe ich mir den Brustmuskel gerissen und musste ein Jahr pausieren. Die nächste Verletzung war eine Schulterverletzung. Diese Verletzungen haben dazu geführt, dass ich leider länger pausieren musste. Es dauert immer etwas Zeit, bis ernsthafte Verletzungen ausheilen und man sich wieder fit fühlt. Nach der Verletzung und der anschließenden Rehabilitationsphase habe ich auf Anhieb den dritten Platz in der deutschen Meisterschaft errungen.
Was empfiehlst Du jüngeren Menschen, die den Ringsport betreiben wollen ?
Fangen wir mit den Kindern an. Erstens sollten die Eltern hinter Ihrem Kind stehen und die Kinder zum Training bringen, da in gewisser Weise Kinder von den Eltern gelenkt werden. Beim Ringen ist der große Vorteil, dass das Kind Körperhaltung, Koordination, Körperbeherrschung und natürlich Disziplin erlernt. Wenn das Kind dann mit der Zeit langsam aber sicher aus der Obhut der Eltern hinauswächst, werden plötzlich andere Faktoren wichtig. Der Ringsport hilft jugendlichen, nicht auf „schiefe Bahnen“ abzudriften. Hier ist das Vertrauensverhältnis zwischen Trainer und Sportler von enormer Bedeutung, da die meisten Sportler Ihren Trainer als eine Art Vaterfigur sehen und auch entsprechendes Vertrauen entgegenbringen.
Der junge Sportler bzw. die junge Sportlerin muss spüren, dass sein / ihr Trainer als Stütze immer da ist und nur das Beste für ihn oder für sie möchte. Dieses Verhältnis, gepaart mit Teamgeist, hat zur Folge, dass der Sportler sich als solcher dazugehörig fühlt und sich nicht mit Menschen identifiziert, die offensichtlich keine Ziele im Leben haben.
„Ich arbeite meist mit meinem Smartphone, z.B. wenn es um das Lesen oder Verfassen von Emails geht“
Wowa über seine alltägliche Nutzung von Technologie
Lass uns mal ein bisschen über Technologie sprechen. Welche Technologie nutzt du in deinem Alltag ?
Um ehrlich zu sein, nutze ich fast ausschließlich mein Smartphone, ein iPhone 8. Ich arbeite meist mit meinem Smartphone, z.B. wenn es um das Lesen oder das Verfassen von Emails geht. Darüber hinaus habe ich auch einen Samsung Laptop, den ich aber sehr selten nutze – lediglich für die Buchhaltung meiner Sportschule.
Welche Technologie würde deiner Meinung nach helfen, den Ringsport etwas besser zu machen ?
Da wäre zum einen ein Live Streaming System, das unser Training live überträgt, und zwar ohne -oder fast ohne- dass ich etwas dafür tun muss (lacht). Ich kann nämlich nicht vor jedem Training umständlich Kameras justieren oder jemanden hierfür arrangieren, der auch bezahlt werden will. Denn die meisten Menschen wissen gar nicht, was Ringen ist, obwohl dieser Sport die Basis für einige andere Sportarten bildet. Da würde ein Live-Stream aus der Sportschule positiv zum Verständnis über das Ringen beitragen.
Eine weitere Innovation wäre eine App, die bestimmte Techniken sowie Unterarten des Ringes beschreibt und vor allem Anfängern als Orientierung dient. Eine Kombination mit dem eben genannte Livestream würde sehr viel Erkenntnis über den Ringsport bieten !
Waldemar „Wowa“ Streib ist Jahrgang 1986. Seine Reise aus dem Kasachischen Karaganda bis zu seinem aktuellen Wunschdomizil hatte einige Stationen, doch er war nie allein. Nicht nur seine Familie, sondern auch der Ringsport war von Anfang an sein Begleiter. Als Sohn des in der UDSSR bekannten Ringers Victor Streib war Ihm das Ringen in die Wiege gelegt. Hier geht es zu seiner Sportschule (für externe Links übernehmen wir keine Haftung).