Agilität bedeutet Kundenorientierung

Im zweiten Teil unserer Reportage mit Tech-Gründer André Baradari haben wir die Themen Kundenorientierung und agiles Vorgehen angeschnitten. Den ersten Teil findet ihr übrigens hier.

Hello again ! Nachdem der erste Teil viele Leser interessiert hat, sind weitere Fragen über dich und dein Team aufgekommen. Dass Ihr Software entwickelt wissen wir ja mittlerweile. Aber wie war euer Start eigentlich ?

Ich hatte 10% Anteile an der Vorgängerfirma von Byte Innovations. Zudem hatte ich, jung und naiv wie ich war, eine mündliche Absprache mit meinem damaligen Chef, dass ich bei mehr Leistung auch mehr Anteile an der Firma bekommen würde. Nachdem ich diese Leistung nachweislich erbracht hatte, habe ich meinen Chef an unsere Abmachung erinnert. Dieser hatte aber nichts dafür übrig, so dass ich mich quasi abgespaltet und eine eigene Firma gegründet habe, die über den einen oder anderen Umweg dann zur heutigen Byte Innovations GmbH transformiert wurde.

Und dann kam der Erfolg…

Ohne mich zu sehr „beweiräuchern“ zu wollen, ging es nach der Firmengründung richtig steil bergauf, wir kamen schnell von 4 auf 14 Mitarbeitern. Die Leute, die mit uns zusammengearbeitet haben, haben gemerkt, dass wir in der Umsetzung verlässlich, schnell und flexibel sind.

Ja das kann ja jeder behaupten. Was genau meinst du denn mit flexibel ?

Klar kann das jeder behaupten, doch ich sage dir, was wir darunter verstehen – und was uns letzten Endes näher zum Erfolg gebracht hat.

Wir haben nicht steif auf Definitionen bestanden sondern waren willig, kleinere oder manchmal sogar größere Änderungen im Kundenwunsch mit zu berücksichtigen. Wir haben also nicht „gemeckert und gemault“ sondern die Kundenwünsche in den Vordergrund gebracht, das war unser riesen Vorteil. Heute nennt man das agile Entwicklung, wir sind quasi einer der Vorreiter der Agilität bzw. von der Scrum Methode in Deutschland, wir hatten es anscheinend angeboren (lacht).

Ihr habt also die Vorteile der agilen Softwareentwicklung empirisch belegt.

Der Kunde hat uns meistens eine „Grobspezifikation“ gegeben, wir merkten jedoch schon mit den ersten Projekten, dass es fast nie so verläuft wie geplant. Wir landeten fast nie dort wo der Kunde dachte ursprünglich hin zu wollen, sondern wir sind immer abgewichen – weil die Kundenwünsche von der Erstspezifikation abgewichen sind. So wurde aus einem blauen Knopf mal schnell ein grünes Jacket – im übertragenen Sinne.

Beim „Rapid Prototyping“ geht es darum, einen möglichst brauchbaren Prototyp des Endproduktes zu erstellen. Oben ein Beispiel aus der Automotive Industrie.

Wir sind dann zum „rapid Prototyping“ übergegangen. Bedeutet wir haben nicht zu lange mit Feinspezifikationen verbracht, sondern rasch anhand dessen was wir verstanden haben ein Produktinkrement erstellt, dass wir dem Kunden präsentieren konnten. So wusste dieser, wie die Software irgendwann aussehen würde. Wir haben uns dann an diesen Prototypen Woche für Woche entlang gehangelt, ohne zu wissen, dass wir damit eben innerhalb bestimmter Sprints inkrementell das Ergebnis erstellt haben.

Das hat von Anfang an super funktioniert, die Kunden waren begeistert dass wir nicht steif auf die Definition bestanden haben sondern auch mal „alles rot blau“ gemacht haben. Auf der anderen Seite waren die Kunden aber auch fair genug, den Mehraufwand, der durch die Planänderung verursacht wurde, finanziell zu decken.

Unsere Vorgehensweise hat die Kunden dann letzten Endes glücklich gemacht, das hat maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen. 

Ist es nicht ein finanzielles Risiko, so flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren?

Jein. Ein gewisser finanzieller Puffer war natürlich immer dabei, wenn wir aber angefangen haben „Bauchschmerzen“ zu kriegen sind uns die Kunden entgegengekommen und haben dann eine Nachbestellung aufgegeben. Wir haben ja auch nicht beliebig viel dazu entwickelt sondern auch gesagt „bis hier hin“ und ab dann war dann jede weitere Anforderung ein Change Request, der separat beauftragt werden musste.

Es gibt zu dem Projekte, die an sich nicht besonders „gewinnbringend “ scheinen, aber Folgearbeiten mit sich ziehen können, in denen man nicht viel falsch machen kann. Somit sind solche Projekte dann im Nachhinein finanziell lohnenswerter als zu Beginn.

Liest unbedingt den ersten Teil unserer Reportage mit dem Tech-Firmengründer André Baradari, in der es um sehr interessante Themen wie Softwareentwicklung und Luftfahrt geht.

1 comments On Agilität bedeutet Kundenorientierung

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Seit über einer Dekade in der IT, davon ein gutes Stück im Projektmanagement, habe ich mich entschlossen, für mich und einige meiner schreibfreudigsten Experten-Freunden eine Plattform zu eröffnen, um unser Wissen und unsere Meinungen über aktuelle Themen -im technologischen Kontext- weiterzugeben. Scheut euch nicht Kontakt aufzunehmen, wenn Ihr Fragen habt ! Grüße, Murat.

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